Kinder zum Lernen motivieren: 8 Tipps für Eltern

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Eltern wollen ihre Kinder zum Lernen motivieren und das oft schon in der ersten Klasse. Lesemuffel, Rechenmüde und Fachunterrichtsverweigerer wollen aber nicht grundsätzlich jegliche Anstrengung vermeiden.

So lassen sich Kinder zum Lernen motivieren

Wer Kinder zum Lernen motivieren möchte, sollte sich zuerst die Frage stellen, warum der Nachwuchs nicht lernen möchte. Eventuell leidet das Kind unter der zu hohen Erwartungshaltung der Eltern. Vielleicht fühlt es sich im Klassenverband nicht wohl oder hat die Rolle des Schulclowns für sich entdeckt. Vielleicht fühlt sich das Kind auch überfordert und kann die geforderten Leistungen nicht aus eigener Kraft erbringen.

Eltern sollten daher in Zusammenarbeit mit der Schule bzw. mit dem betreuenden Lehrer herausfinden, was die eigenen Kinder zum Lernen motivieren kann. Hierfür ist auch nicht unbedingt eine Weiterbildung im pädagogischen Bereich nötig, zumindest nicht für die Eltern.

Anders sieht es bei den vielen Ersatzlehrern aus, die aus Gründen des Lehrkräftemangels an den Schulen tätig sind und oft genug keine pädagogische Ausbildung haben. Diese sollte wenigstens im Zuge einer Weiterbildung (auch online) nachgeholt werden.

Wer Kinder zum Lernen motivieren möchte, sollte sich zuerst die Frage stellen, warum der Nachwuchs nicht lernen möchte. ( Foto: Adobe Stock -  Lumos sp )

Wer Kinder zum Lernen motivieren möchte, sollte sich zuerst die Frage stellen, warum der Nachwuchs nicht lernen möchte. ( Foto: Adobe Stock – Lumos sp )

Die wichtigsten 8 Tipps für Eltern, die ihre Kinder zum Lernen motivieren wollen

Auf Kindern lastet nicht zuletzt dank der Corona-Krise ein unglaublicher Druck. Sie sollen trotz aller Widrigkeiten Höchstleistungen in der Schule erbringen. Vielfach wurden zwar Prüfungen vereinfacht und weniger Stoff behandelt, doch dieser wird jetzt, wenn sich alles wieder normalisiert, als bekannt vorausgesetzt. Die Wissenslücken, die sich bei vielen Kindern zeigen, sind sehr groß.

Folglich fällt es den Kindern schwer, in der Schule auf dem aktuellen Stand zu bleiben, sie sacken in ihren Leistungen ab. Das wiederum setzt der Motivation enge Grenzen, bis sie gar nicht mehr vorhanden ist. Allein kommt hier kein Kind wieder heraus und es ist daher wichtig, dass es Unterstützung erhält. Doch wie lassen sich Kinder zum Lernen motivieren?

Die folgenden Tipps können dabei helfen:

  1. Nicht zu viel Druck aufbauen

    Häufig erwarten die Eltern Bestleistungen in der Schule und bekommen gar nicht mit, welche Belastung diese Erwartung für die Kinder bedeutet. Zu den wichtigsten Tipps gehört es daher, dass Eltern nicht zu viel Druck aufbauen sollten. Sie sollten ihren Kindern vertrauen und dennoch ein wachsames Auge auf den schulischen Leistungen haben.

    Das Kind muss aber keinen Durchschnitt von 1,0 oder 1,5 erreichen! Ist es alt genug bzw. in der Schule in einer entsprechend hohen Klasse, dass die Zeugnisnoten wichtig für die Berufswahl werden, wird das Kind sich mit Unterstützung von ganz allein ausreichend anstrengen, um sein Ziel zu erreichen. Druck erzeugt nur Gegendruck und der kommt meist in Form von schulischer Verweigerung. Kinder zum Lernen motivieren zu können, heißt auch, sie nicht zu erdrücken.

    Viele Eltern interessieren sich nur für die Noten, die auf dem Zeugnis stehen oder bei einem Test erreicht werden. ( Foto: Adobe Stock - Halfpoint_)

    Viele Eltern interessieren sich nur für die Noten, die auf dem Zeugnis stehen oder bei einem Test erreicht werden. ( Foto: Adobe Stock – Halfpoint_)

  2. Nicht nur für die Noten interessieren

    Viele Eltern interessieren sich nur für die Noten, die auf dem Zeugnis stehen oder bei einem Test erreicht werden. Doch das Kind sollte auch Spaß an und in der Schule haben, daher sind die entsprechenden Lerninhalte wichtiger als Noten.

    Durch das gezeigte Interesse an den schulischen Inhalten erfahren Eltern einiges über die Stärken und Schwächen ihrer Kinder, über deren Interessen und Neigungen. Vielleicht macht dem Kind Physik deutlich mehr Spaß als Deutsch, wodurch sich die besseren Noten in dem naturwissenschaftlichen Fach erklären ließen. Wenn sich Eltern für die Lerninhalte interessieren und erfahren, woran das Kind Freude hat, unterstützen sie die sogenannte intrinsische Motivation des Kindes.

    Diese wiederum bewirkt, dass die Kinder gute Noten aus eigenem Antrieb erreichen wollen und nicht nur, weil sie dem Lehrer oder den Eltern gefallen möchten. Wenn ein Kind von sich aus das Ziel verfolgt, gute Noten erreichen zu wollen und das nicht nur macht, weil es einer anderen Person gefallen möchte, fällt das Lernen leichter und die schulischen Ergebnisse werden besser.

  3. Die Neugier unterstützen

    Um Kinder zum Lernen motivieren zu können, braucht es nicht viel. Zu den wichtigsten Tipps aber zählt es, dass Kinder ihre Ideen ausleben können und mögen sie auch noch so verrückt sein. Normalerweise ist jedes Kind neugierig und möchte seine Umwelt verstehen.

    Es wird verschiedene Experimente durchführen wollen, hält eine Stubenfliege in einem Glas als Haustier, erkundet die Welt der Schnecken im hauseigenen Garten und färbt Ostereier mit Gras. Nicht alle Experimente werden völlig chaosfrei enden, dennoch sollten die Kinder nach Möglichkeit die Chance bekommen, sie durchzuführen. Damit wird die kindliche Neugier gefördert, der Wissensdrang vergrößert. Wer etwas wissen möchte und sich ausprobieren darf, wird immer wieder weiterforschen.

    Um Kinder zum Lernen motivieren zu können, braucht es nicht viel. ( Foto: Adobe Stock - detailblick-foto )_

    Um Kinder zum Lernen motivieren zu können, braucht es nicht viel. ( Foto: Adobe Stock – detailblick-foto )

  4. Hobbys ausleben

    Kinder sind mitunter leicht wankelmütig und probieren sich heute beim Musicaltraining, morgen beim Kickboxen, übermorgen beim Turnen und später am Cello aus. Kinder sollten die Chance haben, das für sie passende Hobby zu finden und sollten durch Schnupperstunden ruhig in verschiedene Hobbys hineinschnuppern dürfen.

    Haben sie sich für eines entschieden, sollten sie aber auch ein gewisses Durchhaltevermögen trainieren. Aufgeben bei der ersten Schwierigkeit? Das sollte nur im Notfall infrage kommen, wenn Eltern ihre Kinder zum Lernen motivieren möchten. Besser ist es, sich Zwischenziele zu setzen, sodass durch deren erfolgreiches Erreichen die Motivation, weiterzumachen, wächst.

  5. Anwendungsbeispiele für Schulwissen aufzeigen

    Viele Kinder fragen sich (teils zu Recht), warum sie manche Dinge lernen müssen. Eltern sollten sich daher mit den Inhalten, die die Schule vermittelt, auseinandersetzen. Sie können die Motivation der Kinder fördern, wenn feststeht, wofür das Lernen eigentlich gut ist.

    Der Englischunterricht ermöglicht das Computerspiel mit Freunden auf der ganzen Welt, das Lesen eröffnet die ganze Welt der Bücher (der Zeitschriften, Comics, der Spielebeschreibungen usw.). Auch für den Matheunterricht finden sich gute Anwendungsbeispiele, vor allem, wenn es in Richtung Schulende und Ausbildungs- oder Studienbeginn geht. Nur wer weiß, wofür er lernt, wird durchhalten und sich auch mit schwierigen Themen auseinandersetzen.

  6. Eigene Motivation zeigen

    Kinder zum Lernen motivieren zu können, ist mitunter ein psychologisches Glücksspiel: Zum Beispiel orientieren sie sich an ihren Eltern. Wenn diese erzählen, wie schwer ihnen alles in der Schule gefallen ist und dass sie Chemie direkt nach der 10. Klasse abgewählt haben, weil sie das Fach „sowieso nicht verstanden“, fühlt sich das Kind bestätigt. Dabei sind die Erfahrungen von Mama und Papa nicht eins zu eins auf die Kinder zu übertragen!

    Sie bringen andere Motivationen zum Lernen mit, wollen einen anderen Beruf erlernen und gehen ihren eigenen Weg. Von guten Erfahrungen und Erfolgen berichten ist okay, auch den einen oder anderen „schulischen Hänger“ dürfen die Eltern kommunizieren. Aber sie sollten sich nicht als Beispiel à la „Ich hab in Informatik auch kein Wort verstanden!“ hinstellen.

    Eltern sollten ihren Kindern helfen, wenn sie Hilfe benötigen. ( Foto: Adobe Stock - Volodymyr )

    Eltern sollten ihren Kindern helfen, wenn sie Hilfe benötigen. ( Foto: Adobe Stock – Volodymyr )

  7. Nicht zu schnell helfen

    Eltern sollten ihren Kindern helfen, wenn sie Hilfe benötigen. Doch weitaus besser ist es, die Motivation durch Erfolge steigern zu können!

    Gemeint sind natürlich eigene Erfolge, denn nichts motiviert stärker, als das Gefühl, eine Aufgabe ganz allein bewältigt zu haben. Dies sollte von den Eltern auch hervorgehoben werden. Nicht einfach loben „Das hast du gut gemacht!“, sondern den Erfolg konkret benennen: „Ich finde es gut, dass du die Aufgabe noch einmal angegangen bist und mit deiner Hartnäckigkeit das richtige Ergebnis gefunden hast.“

    Studien besagen, dass sich die Leistungen der Kinder in der Schule verschlechtern, wenn die Eltern sich zu stark einmischen. Eine gewisse Unselbstständigkeit wird dabei anerzogen, außerdem sind die Kinder nicht mehr von ihren eigenen Fähigkeiten überzeugt.

  8. Fehler erlaubt

    Auch das motivierteste Kind darf einen schlechte Tag haben, Fehler machen und durch mangelnde Vorbereitung auf einen Test eine schlechte Note kassieren. Auch wenn das nicht schön ist – es gibt Schlimmeres! Rückschritte sind erlaubt und finden sich auf jedem Weg zum Erfolg. Wer Kinder zum Lernen motivieren möchte, muss auch mal alle Fünf gerade sein lassen können.

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